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Man muss es sich einfach mal wieder selber machen!

Rudolf Surrey • Juni 08, 2022

Man muss es sich einfach mal wieder selber machen

Zu keiner Zeit wurde der Begriff Digitalisierung so inflationär benutzt, wie derzeit, doch was bedeutet eigentlich Digitalisierung?



Gemäß einschlägiger Definitionen wohl zunächst, das analoge Werte in digitale Formate umgewandelt, also transformiert werden, und weiter, dass die so generierten Daten zur weiteren Informationsgewinnung genutzt werden mögen. Kurz gesagt, ist also Digitalisierung die Bereitstellung von Werten zur elektronischen Datenverarbeitung um Informationen zu erhalten. Der ein oder andere mag sich dunkel erinnern, dass wir so etwas früher einmal EDV nannten. Gerne wird in diesem Zusammenhang auch oft gesagt, dass Informationen digital gespeichert werden, um sie für die elektronische Verarbeitung zur Verfügung zu stellen. Doch genau hier müssen wir anfangen zu unterscheiden, da wir Menschen dazu in der Regel nicht fähig sind.


So mag es für Computer und Roboter möglich sein aus abgespeicherten Datenströmen wiederum Erkenntnisse zu erzielen. Wir Menschen als User benötigen hierfür in aller Regel eine visuelle Wahrnehmung in Form eines Frontend, also eine grafische Aufbereitung der abgespeicherten Daten, um daraus für uns Informationen überhaupt erst ableiten zu können.

  • These 1:

    Wenn die Digitalisierung der neue Heilsbringer ist, dann sollte sie auch jedem im Unternehmen für seine Zwecke zur Verfügung stehen.


    Dies würde bedeuten, dass jeder im Unternehmen in den unterschiedlichen Fachbereichen genau die Daten zur Verfügung gestellt bekommt, die sie oder er benötigt, um daraus die wichtigen Informationen zu generieren, um so prosperierend, umsichtig und wertschöpfend tätig sein zu können.

  • These 2:

    Die Daten sind da, aber die Informationen nicht


    In jedem ERP System schlummern eine Fülle von Daten zu Kunden, Artikeln, Preisen, Finanzen, etc. Je nach Unternehmen werden tausende ja sogar millionenfach Datensätze in allen denkbaren Datenbänken in Tabellen und Felder, strukturiert oder auch unstrukturiert weggeschrieben. Ein Teil dieser Daten werden manuell erfasst, ein anderer Teil wiederum generiert sich über das System über die bereits hinterlegten Daten. Nur wenige Auserkorene wären hieraus in der Lage bereits etwas abzulesen, denn diese hinterlegten Daten sind für die meisten von uns wie der Bildschirm im Spielfilm Matrix mit Keanu Reeves. Deshalb sprechen wir ja auch von Datensätzen und nicht Informationssätzen.

  • These 3:

    Die Informationen müssen in den Fachbereichen gewonnen werden


    Es gilt also diese vorhandenen Daten den jeweiligen Fachbereichen zugänglich zu machen. Den IT-Abteilungen und ihren Mitarbeitern kommt somit eine ganz neue Funktion in Zeiten der Digitalisierung zu. Sie sind nicht mehr die Ersteller von Informationen, sondern die Verteiler von Daten. Natürlich wird es immer eine bestimmte Form von Informationen geben, welche geführt und strukturiert und nach bestimmten Regeln zur Verfügung gestellt werden müssen, aber das sind selten die Daten, in denen die wirklich wichtigen Informationen für neue Erkenntnisse schlummern. Hier müssen vielmehr die Fachbereiche enabled werden die Kenntnisse zu besitzen, um aus den zur Verfügung gestellten Daten, für sie relevante Informationen zu erzeugen, und darzustellen, was man auf neudeutsch auch Self-Service BI nennt. Nicht jeder muss einen LKW lenken können, aber jeder sollte einen PKW fahren können. Spannend bei dieser Betrachtung wenn man sich überlegt, wer meistens hinten im Auto sitzt. Ähnlich verhält es sich mit der Digitalisierung. Man muss nicht alles verstehen, aber die Daten, die einen selbst etwas angehen, sollte man eigenständig zu Informationen umwandeln können. Nur so wird sich statt einer Datentransformation auch eine Erkenntnisrevolution erzeugen lassen. Wenn heute noch MS-Office Know-how gefordert wird, dann müssen es morgen bereits Self-Service BI Kenntnisse sein, die genauso leicht zu erlernen sein sollten!

  • These 4:

    Geteiltes Wissen ist doppeltes Wissen


    Denn einer der Mehrwerte der Digitalisierung ist das Entstehen von neuem Wissen, durch visualisierte Informationen. Wenn aber nun viele im Unternehmen Zugang zu den für sie relevanten Daten haben und auch gelernt haben, diese entsprechend als Information darzustellen, dann ist es ja auch nur konsequent, wenn eben dieses Wissen wiederum mit anderen im Unternehmen geteilt wird, beispielsweise durch zur Verfügung gestellter neuer Ansichten, Erkenntnisse und dergleichen. So entsteht ein lernendes dynamisches Unternehmen, oder wenn Sie so wollen agile fachübergreifende Teams, die das Unternehmen voranbringen. Und die Generationen Z und auch Y arbeiten sehr gerne in Teams wie sich in Studien nachlesen lässt. Also investieren Sie nicht nur in bauliche Maßnahmen zur sozialen Begegnung, sondern auch in virtuelle Räume zur gemeinsamen Umsetzung.

  • These 5:

    Die Beschaffung und Nutzung von Daten zur Informationsgewinnung müssen gesichert sein


    Natürlich bedarf es hierbei nach wie vor einer gewissen Form von Ordnung, um diesen kreativen Mehrwert stiftenden Ansatz den entsprechenden Raum zu ermöglichen. Gerade hierin besteht die neue Aufgabe von IT-Abteilungen, die Data Governance sicherzustellen, und die richtigen Daten zu wichtigen Fragen, den Verantwortlichen sicher und unter Berücksichtigung datenschutzrechtlicher Vorkehrungen zur Verfügung zu stellen.

FAZIT:


Die Aufgabe der Digitalisierung liegt nicht in der weiteren Erzeugung von Daten, sondern in der komfortablen Umsetzung dieser Daten in Informationen und somit in Wissen. Die Datengenerierung ist quasi schon fast ein Selbstläufer geworden und neue Techniken wie z.B. G5 stehen in den Startlöchern um das Datenwachstum weiter anzukurbeln. Wir Menschen als fehlbare Wesen müssen dabei mitgenommen werden. Optimal geschieht das, indem wir selbst Informationen aus den dargebotenen Daten erstellen, die wir für unser Leben und wie im Beitrag dargestellt, insbesondere für unsere beruflichen Tätigkeiten nutzen. Den Umgang mit Daten als Informationsquelle nennt man Business Intelligence. Die Fähigkeit dies selbst sicherzustellen, nennt man Self-Service BI. Diese Fähigkeiten gilt es zu fördern, damit der Einzelne mehr denn je in die Lage versetzt wird, die Fülle der Daten für die für ihn relevanten Informationen wirkungsvoll nutzen zu können.

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